Seyran Ateş – unsere neue Patin des Dreilinden-Gymnasiums
Kuchen, Tee, Kekse, Kaffee, viel Glück und eine große Prise Nervosität haben unsere AG Anfang März zum Dreilinden-Gymnasium begleitet. Unsere Anti-Rassismus-AG durfte nämlich die bekannte Rechtsanwältin, Feministin, Autorin und Moscheegründerin Seyran Ateş an unserer ...
Seyran Ateş – unsere neue Patin des Dreilinden-Gymnasiums
Kuchen, Tee, Kekse, Kaffee, viel Glück und eine große Prise Nervosität haben unsere AG Anfang März zum Dreilinden-Gymnasium begleitet. Unsere Anti-Rassismus-AG durfte nämlich die bekannte Rechtsanwältin, Feministin, Autorin und Moscheegründerin Seyran Ateş an unserer Schule willkommen heißen. Nach einer Tour durch unsere Schule, bei der Frau Ateş immer von ihren vier netten Bodyguards begleitet wurde, hatten wir die Ehre, sie im Büro unseres Schulleiters zu interviewen.
Zu Beginn des Gesprächs erzählte Frau Ateş von vielen spannenden Projekten und ihrer Arbeit als Rechtsanwältin, unter anderem auch für Belange des Berliner Senats. Uns hat besonders fasziniert, dass in der von ihr gegründeten Moschee alle Menschen zusammen unter dem Slogan “Liebe ist halal!” in einem großen Raum beten, was ihre von anderen Moscheen unterscheidet. Außerdem predigt eine Imamin (das ist eine weibliche Person, die eine islamische Gemeinde religiös und seelsorgerisch betreut und Gebete vorträgt) was die Moschee zu einer ganz Besonderen macht. Darüberhinaus fanden wir spannend, dass Frauen keine Kopfbedeckung tragen müssen. Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in ihrem Umfeld bewegten sie schon als Jugendliche dazu, sich für Frauenrechte einzusetzen. Sie erzählte uns von ihrer Kindheit als Gastarbeiter:innenkind und wie sehr sie Schulbildung schätzte und liebte. Bereits als Schülerin konnte man ihren Kämpferinnengeist erkennen, denn Seyran Ateş kämpfte schon damals gegen die ihrer Meinung nach ungerechten Umstände ihrer Schule, was sie uns mit einem stolzen Schmunzeln und einem Schluck Kaffee erzählt.
Aus Angst vor Kritik und politisch Radikaler brachte sie mit nur 17 Jahren ihr erstes Buch unter falschem Namen heraus. Wir waren alle schockiert, als sie darüber sprach, wie sie als junge Frau bei einem Attentat angeschossen wurde. Sie erklärte uns daraufhin sehr mitfühlend, wie sie aus diesem Geschehen lernte und wir alle behielten dieses Zitat von ihr im Hinterkopf: „Nicht mal Gott hat nur Freunde.“
Wir haben in den mehr als zwei Stunden sehr viel gelernt, nicht nur über sie, sondern auch über das Leben. Es war uns eine Freude und eine Ehre, eine so berühmte, wirkungsmächtige, sympathische und kluge Frau kennenlernen und sie Patin unserer Schule nennen zu dürfen.
(im Namen und mit Hilfe der AG verfasst von Sofia, 8b)